23.02.2016

Selbstgemachtes Sauerkraut im Gärtopf

Einmal im Jahr macht Mama sich die Mühe... für ein mildes, leckeres Sauerkraut.
Mit 20-25 kg Sauerkraut kommen wir als dreiköpfige Familie 1 Jahr lang aus. Ihr seht also: wir lieben unser selbstgemachtes Sauerkraut (oder vielleicht eher der Beilage, dem Schweinebraten mit der knackigen Kruste und dem Kümmel?).

Nicht das ihr jetzt denkt wir sitzen da wie die Idioten und reiben das Sauerkraut auf diversen Sauerkrauthobeln runter. Nein, nein.
Mama macht es auf der Wurstschneidemaschine und macht sie so zur Krautschneidemaschine. Aber Achtung: nach einiger Zeit werden die Maschinen heiß - also zwischendurch Kaffeepausen einplanen.

Da es im ganzen Oktober keinerlei günstige Angebote gab, hab ich mich heuer mit Mama auf den "Großgrünmarkt" geschmissen. Schon beim 2. Geschäft hat Mama wie ein Geier zugeschlagen.
50 Cent pro kg Kraut (wir waren schon ziemlich spät dran) - noch dazu ein weiches Kraut und nicht die "harte" Variante, die man normalerweise im Geschäft zu kaufen bekommt.


Selbstgemachtes Sauerkraut mit Blunzngröstl   :)


Beide 15L-Gärtöpfe auf Blumenrollern;
am rechten Topf gut das Wasser erkennbar


Zutaten: (für einen 15L-Gärtopf)
  • 1 sauberer 15L Gärtopf
  • 1 Blumentopfroller - stabile Ausführung (Gärtopf plus Inhalt haben ein nettes Gewicht)
  • 1 sauberer, großer Wäschekorb - um das Geschnittene durchmischen zu können
  • 1 Paar Einweghandschuhe - um die zarte Haut vor dem Salz zu schützen
  • 10 kg Sauerkraut, dünn geschnitten/gehobelt
  • 10 große Zwiebeln, dünn geschnitten/gehobelt
  • 10 große Knoblauchzehen, gerieben
  • 0,5 kg Karotten, dünn geschnitten/gehobelt
  • 60g Salz
  • 40 Stk. Wacholderbeeren
  • 10 Stk. Lorbeerblätter
  • 2 EL Kümmel
  • 0,5L Naturmolke (Lattella) - als Starterkultur für den Gärtopf

Zubereitung:

Warum das Kraut nicht durch die Küchenmaschine schicken?
Gaaanz einfach: auf der Küchenmaschine dünn geschnitten sieht typisch nach "gekauftem" Sauerkraut aus. Aus der Küchenmaschine sind es nur kleingehackte Schnitzel - es sieht nicht mehr "krauttypisch" aus. Funktionieren tut es natürlich sehr wohl. Und wer sich Arbeit ersparen möchte benutzt die Küchenmaschine.
Aber für die Karotten und den Knoblauch verwenden auch wir die Küchenmaschine - mit der größten Lochreibe.
  1. Den Wäschekorb und den Gärtopf mit dem Deckel und den Beschwerungssteinen waschen und trocknen lassen
  2. Bevor ihr mit dem Krautschneiden beginnt, legt euch 4-5 große, ganze, saubere Krautblätter auf die Seite
  3. Sauerkraut und Zwiebeln dünn schneiden oder durch die Küchenmaschine schicken - in den Wäschekorb geben
  4. Knoblauchzehen und Karotten runterhobeln oder durch die Küchenmaschine schicken (größte Lochreibe) - in den Wäschekorb geben
  5. Jetzt noch alle Gewürze dazu geben und nun die Einweghandschuhe überziehen
  6. Mit der Faust nun regelmäßig alles: zusammenstampfen, umrühren, stampfen, vermengen, ...
  7. Das macht man so lange, bis ein schmatzendes Geräusch entsteht
  8. Nach dem Schmatzen merkt man auch schon das der Saft vom Gemüse allmählich mehr wird
  9. Kurz bevor euch die Kraft verlässt, nehmt ihr euch den Gärtopf und setzt ihn auf den Blumentopfroller
  10. Nehmt euch mit beiden Händen etwas Kraut, drückt den Saft heraus und gebt es in den Gärtopf; dort wieder mit der Faust stampfen
  11. So lange machen bis nichts mehr im Wäschekorb ist
  12. Den Gemüsesaft und die übriggebliebenen Krautschnitzel vom Wäschekorb in den Gärtopf schütten
  13. Die Naturmolke bekommt jetzt ihren Einsatz: hinein in den Gärtopf
  14. Die beiseite gelegten ganzen Krautblätter nun so in den Gärtopf geben, das sie die komplette Fläche (sprich das Kraut) darunter abdecken
  15. Nun die Beschwerungssteine darauf geben - diese sollten nun mit dem Krautsaft-Molkegemisch bedeckt sein (ansonsten habt ihr viiiel zu wenig gestampft)
  16. Nun rollt ihr euren Gärtopf in einen Raum wo es kaum Temperaturschwankungen gibt und es in etwa 18-20 °C Raumtemperatur hat (bei uns ist es immer das Badezimmer)
  17. Am Standort angelangt füllt ihr oben in die Rinne wo der Deckel ist noch Wasser hinein - das Wasser gehört regelmäßig kontrolliert - es garantiert euch einen sauberen Gärprozess
  18. Ach ja: falls ihr größere Hunde habt... unsere lieben das Wasser vom Gärtopf - überhaupt nach ein paar Tagen wenn der Topf "gesprächiger" wird (er fängt zu blubbern an)
  19. Nach 8 Wochen würde ich mit der Verkostung anfangen (die ganzen Krautblätter und die Beschwerungssteine beiseite legen; Kraut so ausdrücken, das der Saft im Gärtopf bleibt; Krautblätter und Beschwerungssteine wieder darüber geben; Wasser für Luftausschluss wieder auffüllen)


Liebe Grüße aus Österreich,
Zwuitschi

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